Die Welt verändert sich und das betrifft das Klima umso mehr. In den letzten Jahrzehnten blieb ein komplettes Umdenken für eine präventive Umweltpolitik leider aus. Was die früheren Generationen
in Sachen Umweltschutz versäumt haben, muss die nächste Generation ausbaden. So wundert es nicht, dass die KlimaaktivistInnen unserer Zeit immer jünger werden und sich Initiativen wie „Fridays For Future“ und die „Letzte Generation“ immer hemmungsloser für ihr Recht auf einen künftig ebenso bewohnbaren Planeten kämpfen. Was mit den harmloseren freitäglichen Schulstreiks begann, hat mit den Aktionen zivilen Ungehorsams der „Letzten Generation“ zuletzt für einen gewaltigen Aufschrei und gesellschaftlichen Unmut gesorgt. Verzweifelt versuchen AktivitInnen mithilfe politischer Aktionen, die unumkehrbaren Umwelt- und Klimaschäden, die sich immer deutlich abzeichnen, abzuwenden. Ihr Ziel ist es, die Politik und die Gesellschaft für den durch den Konsumenten ausgelösten Klimawandel zu sensibilisieren.
Wandel fängt mit Klimabildung an
Schließlich beginnt der Umweltschutz schon in unseren Köpfen und somit bereits bei der Schulbildung selbst. Ganz getreu dem Motto „Wandel fängt mit Bildung an“ hat ein Studierenden-Team der „Fridays for Future“-Bewegung in Zusammenarbeit mit ExpertInnen, LehrerInnen und SchülerInnen die sog. „Public Climate School“ (PCS) ins Leben gerufen.
Hinter der „Public Climate School“ steckt ein einwöchiges digitales Bildungsprogramm mit zwei Ausführungen, welches für den Schulunterricht (für die Grundschule und die weiterführenden Schulen jeweils) und für den universitären Kontext geschaffen wurde. In diesem Jahr wird in der Projektwoche vom 08. Bis 12. Mai 2023 und vom 20. bis 24. November 2023 ein in Echtzeit ablaufendes Bildungsprogramm angeboten, von dem LehrerInnen und DozentInnen für ihren Unterricht Gebrauch machen können. Diese beiden Wochen stehen vollständig unter dem Motto der Klimakrise und des Klimaschutz, weshalb Bildungsreferierende zu unterschiedlichen Umweltthemen in YouTube-Livestreams zu sehen sind. Nicht zuletzt dank der digitalen Datenbank ist es ein Leichtes, Klimabildung als Ganzes oder in Teilen im Unterricht zu betreiben und die SchülerInnen die angebotenen digitalen Workshops besuchen zu lassen. Die PCS im vergangenen Jahr beschäftigte sich u.a. mit den Themen „Klimakonferenzen“, „Klimagerechtigkeit“ und „Energie“.
Doch auch außerhalb der Umweltwochen ist es notwendig, den Klimawandel in den Schulen zum Thema zu machen und das am besten fächerübergreifend. Obwohl sich Deutschland 2015 vor den Vereinten Nationen zur Förderung einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verpflichtet hat, wird das schulische Vorhaben zur Lehre von Nachhaltigkeitsthemen immer noch zu selten umgesetzt, wie eine Umfrage des deutschen Schulportals aus September 2021 gezeigt hat. Dort gaben 51% der befragten LehrerInnen an, dass Klimabildung in den Schulen trotz der politischen Zielsetzungen nicht gelehrt wird. Dabei lässt sich kaum ein anderes fächerübergreifendes Thema besser in den Lehrplan integrieren, als das eigene Wirken auf die Umwelt durch die Nachhaltigkeit. Eine kleine Auswahl unterrichtlicher Maßnahmen, um die SchülerInnen für den Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren, werden im Folgenden aufgezählt:
Unterrichtliche Möglichkeiten zur Klimabildung
– Das Anlegen eines Schulgartens mit Blühwiesen und dem Anbau von Nutzpflanzen zur eigenen Ernte
– CO2-Ampeln zur Heizoptimierung
– Ökologie-Kurse anbieten
– Die Gründung einer Bienen-AG, als Umweltbeitrag gegen das Artensterben
– Mit den fünf Fairtrade-Kriterien zur Fairtrade-School werden und sich für mehr KonsumentInnenverantwortung einsetzen
– Das etablieren von Veggie-Days
Die Klimakrise und die damit verbundenen Folgen sind zu einem gesellschaftspolitischen Pulverfass geworden, denn immer mehr Menschen haben für sich erkannt, dass Klimaschutz ausnahmslos jeden etwas angeht – darunter zählen insbesondere unsere Kinder. Durch die mediale Brisanz von umweltbezogenen Themen verhält es sich inzwischen so, dass SchülerInnen selbst ein großes Interesse am Klimaschutz haben und es auch ihnen ein persönliches Anliegen ist, sich im Unterrichtsgeschehen damit aktiv zu befassen. Für eine bessere Zukunft bracht es schon jetzt eine Veränderung im Umgang mit den endlichen Ressourcen der Welt. Es ist jetzt unsere Aufgabe, den kommenden Generationen ein gutes Beispiel zu sein und als KonsumentInnen Verantwortung für die durch uns ausgelösten Umwelteinflüsse zu übernehmen. Ebenso muss es unsere Aufgabe sein, unseren Kindern, den SchülerInnen zu vermitteln, wie Umweltschutz funktioniert und worauf es für mehr Nachhaltigkeit wirklich ankommt.