Hast du dich schon immer gefragt, warum es KlassenkameradInnen gibt, die immer motiviert bei der Sache sind? Die immer rechtzeitig zur Deadline alle Texte gelesen und Aufgaben bearbeitet haben? Die für die nächsten Klausuren immer bestens vorbereitet sind und gefühlt immer aufzeigen?
Diese Lernmotivation kannst auch du aus dir herauskitzeln, ob du es glaubst oder nicht! Denn für diejenigen, die nicht (sagen wir mal) „von Natur aus“ motiviert sind, gibt es – dem Smartphone sei Dank – mittlerweile sehr hilfreiche Apps, die dir das Schulleben deutlich erleichtern.
Gehöre auch du mit diesen Lernapps bald zu den Klassenbesten!
Eine Warnung vorweg: Die Lernapps, die wir dir gleich vorstellen werden, setzen meistens den Gebrauch deines Smartphones voraus. Was die Produktivität betrifft, so wirkt sich die Verwendung des Handys bei vielen Menschen oft negativ auf sie aus. Sei daher ehrlich zu dir selbst und hinterfrage dich, ob du nur die hilfreichen Lernapps nutzen kannst, ohne von Instagram, TikTok und Co. abgelenkt zu werden. Mit Apps wie „RescueTime“ kannst du deine Handynutzung tracken und die ein realistisches Bild deiner aktiven Zeit am Smartphone machen. Wenn du feststellst, dass die Social Media-Apps überhand nehmen, kann es sinnvoll für dich sein, sie während deiner Lernphase vom Handy zu löschen. Ein weiterer extremer Ansatz wäre, dass du dein Smartphone in einen anderen Raum legst und dir für deine kurze Lernphase zwischenzeitlich das Handy einer anderen Person leihst, die sich vorher von all ihren Accounts abgemeldet hat.
Eine schier unendliche Vielzahl an Lernapps
Der Markt bietet seit der immer weiter fortschreitenden Globalisierung mehr und mehr sinnvolle Lernprogramme fürs Handy. Immerhin kann das Handy uns nicht nur von dem Lernen abhalten, sondern kann für viele sinnvolle schulbezogene Belange verwendet werden. Im Folgenden unterscheiden wir die „klassischen“ Lernapps, die du für deine Schulfächer nutzen kannst, von den „organisatorischen“ Apps, die dir den Schulalltag allgemein deutlich erleichtern. Beginnen wir doch mit den organisatorischen Apps:
Teil I: Für wirklich jede(n) gibt es hilfreiche Organisations-Apps
1) Nie wieder mit dem falschen Fuß aufstehen – plane deinen Tag vor!
Wer kein großer Fan von handschriftlich geführten Stunden- und Wochenplanern ist, kann das alles ganz kompakt von seinem Handy aus erledigen. Applikationen wie „Structured“, „Gone“ und „ToDoIst“ können als Agenda genutzt werden. Plane am besten schon am Vorabend deinen nächsten Tag, indem du entweder einzelne Aufgaben in „Gone“ einträgst und abhakst. Möchtest du deinen Tag mit Zeitfenstern durchplanen, so verhelfen dir andererseits „Structured“ und „ToDoIst“ dabei, deinen Tag richtig produktiv zu gestalten. Achte aber darauf, dass du dir realistische Ziele setzt und du dir nicht übertrieben viel vornimmst. Damit du über den Tag verteilt einen hohen Energielevel beibehalten kannst, solltest du regelmäßige Pausen einlegen.
2) Das Must-Have für Morgenmuffel: Nie wieder verschlafen dank eurer besten Weck-App!
Das Aufstehen fällt dir schwer? Du musst dich immer von deinen Eltern oder Geschwistern wecken lassen, weil du deine acht Wecker überhörst? Mit „Alarmy“ gehört der muffelige Morgen ab sofort der Vergangenheit an! Diese Weck-App sorgt mit Bewegungs- und Denkaufgaben dafür, dass du nach dem Weckton WIRKLICH wach bist (und bleibst)!
3) Textarbeit leichtgemacht!
– Texte vorzubereiten und sogar nachzulesen ist ein sehr zeiteinehmender und wesentlicher Bestandteil von Hausaufgaben. Damit ihr vor der Klasse mit eurem Fachwissen glänzt, kommt ihr wohl nicht drumherum, die Texte gewissenhaft zu bearbeiten. Wie schon in unseren vorigen Beiträgen beschrieben, kann die Bearbeitung der Texte für auditive Lerntypen belastender sein, als für visuelle Lerntypen. Mit der App „Pocket“ ist es möglich, Artikel und andere digitale Texte in die App hineinzukopieren und sie euch laut vorlesen zu lassen. Für Podcast- und Hörbuch-Liebhaber ist diese App genau das Richtige! Ein weiterer Vorteil ist, dass man in „Pocket“ die Texte sogar noch markieren kann.
– Vor allem in der Oberstufe sollen SchülerInnen und Schüler zu gewissen Themen eine eigene Recherche anstellen. In den unendlichen Weiten des Internets kann man bei der Informationsflut schon mal den Faden verlieren. Mit „Paper Pile“ (zu Deutsch „Papierhaufen“) könnt ihr die Seiten abspeichern und in Oberkategorien zusammenlegen. Die abgespeicherten Seiten können mithilfe der App bearbeitet (markiert und kommentiert) werden. So habt ihr die gewonnenen Informationen immer Griffbereit und behaltet bei euren Internetrecherchen den Überblick!
– SchülerInnen, denen die Nachhaltigkeit sehr am Herzen gelegen ist und die ihren Papierverbrauch verringern wollen, können ihre Notizen nicht nur am Computer festhalten. Wer kein Geld in ein teures Tablet stecken möchte, kann sich stattdessen mit digitalen Notizbüchern (z.B. von der Marke „Rocketbook“) behelfen. In diese „College-Blöcke“ aus Kunststoff könnt ihr mit den Frixion-Stiften (diese gibt es in jedem Fachmarkt für den Schreibbedarf) Notizen hineinschreiben, die ihr wieder mit etwas Feuchtigkeit herauswischen könnt. Anstatt, dass ihr die Seiten (wie beim normalen College-Block) herausreißt und abheftet, könnt ihr vor dem Herauswischen die Seite mit der dazugehörigen App einscannen und euch als Datei auf den Computer ziehen. Mittlerweile gibt es aber auch preisgünstige Grafik-Tablets mit ähnlichen Funktionen, die teilweise schon unter 50 € erworben werden können.
Solltet ihr nach und nach euern Papierkram minimieren wollen, können bereits ausgedruckte Zettel mit anderen Apps wie „CamScanner“ vom Handy aus abfotografiert und als PDF abgespeichert werden.
Teil II: Mit diesen Lernapps bringst du das Klassenzimmer zum Staunen
1) Produktiv Vokabeln lernen – mit den besten Lernapps!
Einer der angesagtesten Lernapps für das Vokabeltraining ist „Quizlet“. Die App bietet euch nicht nur die Option an, eigene Vokabelsets zu erstellen und quasi mit euren eigenen „digitalen Karteikarten“ zu lernen. Wer es bequem mag, kann einfach das Schulfach und das jeweilige Thema auswählen und auf die bereits vorgefertigten Vokabelsets zurückgreifen. Hinzu kommt, dass ebenso Lehrbücher vorgeschlagen werden, die sich mit den Themen befassen. Eine
alternative Applikation dazu wäre „Tiny Cards“, die sich darüber hinaus mit anderen Lernapps verknüpfen kann.
2) Lernen nach Plan: Schwierige Fächer meistern mit „SimpleClub“
Angefangen hatte der „SimpleClub“ mit Erklär-Videos auf YouTube. 2020 riefen die Schöpfer des Kanals ihre eigene App ins Leben. Der Vorteil: Die App orientiert sich nach eurem individuellen Lernbedarf und schlägt euch abgestimmt auf eure Schulform und Schulstufe entsprechendes Lernmaterial vor. Wenn euch im Matheunterricht noch kein Licht aufgegangen ist, wie man mit „Matritzen“ umgeht, dann gebt noch nicht auf und versucht es mit den Videos aus „SimpleClub“-Lernapp. Nach den Erklärungen könnt ihr euch direkt an die App-internen Übungen wagen. Eine weitere geniale Funktion: Ganz egal welches Schulfach ihr anwählt, mit dieser App könnt ihr einen eigenen Lernplan erstellen und euch zeitlich sehr gut auf die nächste Klassenarbeit vorbereiten.
3) Mit Sprachlernapps zum Fremdsprachenprofi werden
– Im Gegensatz zu den üblichen Vokabeltrainern können Apps wie „Busuu“, „Babbel“, „Duolingo“ oder „Rosetta Stone“ nicht nur klassische Begriffe abfragen. Auf spielerische Weise werdet ihr dazu aufgefordert, ganze Sätze zu bilden. Der Vorteil ist, dass ihr ganz nebenher eure Sprachskills verbessern könnt; nachteilig ist aber, dass die Lektionen in der Regel nicht an den Schulthemen angelehnt sind. Dafür machen Sprachlernapps zum „Einfach-Mal-So“-Lernen einfach super Spaß!
– Nach der Input-Hypothese und mittels der App „LingQ“ kannst du dir eine Fremdsprache effektiv aneignen, wenn du sie hörst und liest. Genau darum geht es bei „LingQ“: Du kannst die Texte dort anhören und parallel dazu das Transkript lesen. Tust du dies täglich und konsequent, kannst du langfristig dein Sprachniveau erhöhen!
– Jeder kennt das Prinzip: „Learning by doing“. Erst, wenn man eine Sache selbst ausführt, kann man sie für sich verinnerlichen. Daher ist es wichtig, dass man die Sprache auch aktiv anwendet. Wer seitens eines Austauschprogramms mit ausländischen Schulen keine AustauschschülerInnen zugeteilt bekommen hat, kann sich ganz einfach per App mit MuttersprachlerInnen austauschen! Apps wie „Tandem“ oder „Hellotalk“ versprechen, Sprachtandems mit MuttersprachlerInnen zu bilden, was für den eigenen Lernerfolg sehr gewinnbringend sein kann. Trotzdem solltet ihr vorsichtig sein: Viele NutzerInnen vertauschen solche Apps gerne mal mit Dating-Apps. Solche Absichten haben dort natürlich überhaupt nichts verloren. Aus diesem Grund können wir nur eine eingeschränkte Empfehlung für solche Apps (für Erwachsene) aussprechen. SchülerInnen sollten lieber auf Freunde und Bekannte zurückgreifen, die sich vorstellen könnten, mit euch ein Gespräch in einer anderen Sprache zu führen, um das freie Sprechen zu üben.